JBLH-QUALI wA-Jugend: HC Gelpe/Strombach – HSV Solingen-Gräfrath 26:27 (9:15).
Jäh zerplatzt ist der Traum der erneuten Bundesliga-Qualifikation des HC Gelpe/Strombach. Zwar hätte selbst die knappe Niederlage gegen den HSV Solingen-Gräfrath für den Relegationsplatz reichen können, Königsdorf machte mit seinem 18:15-Erfolg über St.Tönis aber allen Rechenspielen ein schnelles Ende. Auch ein HC-Sieg hätte aufgrund des direkten Vergleichs nur für Platz drei gereicht. Stattdessen muss sich das Team von Ole Remmers und Eduard Debnar nach einer intensiven Woche mit einem undankbaren vierten Platz begnügen. Auf die gezeigten Leistungen dürfe die Mannschaft trotzdem stolz sein, meint Remmers: „Wir wurden im Vorfeld häufig gefragt, warum wir das überhaupt machen, aber die Mädchen haben sich trotz einer schlechten Vorbereitung in diesen sieben Tagen gegen alle Widerstände durchgesetzt und werden aus diesen Spielen viel mitnehmen.“
Vor dem Duell mit dem Zweitliganachwuchs hatte man sich im HC-Lager betont locker gegeben und ein vermeintlich gutes Gefühl. Mit dem Anpfiff war davon aber nichts mehr zu spüren. Die Oberbergerinnen wirkten verkrampft, verteidigten schwach und streuten zahlreiche Fehler in ihr eigenes Offensivspiel ein. „Wir wollten viel, vielleicht zu viel“, so Remmers. Besonders die Achse um Clara Pannes, Mona Pasternak und Thordis Scholl bekamen die Gastgeberinnen mit ihrer 5:1-Deckung kaum in den Griff. Auf der anderen Seite verfehlte die 60-minütige Manndeckung gegen Gelpe/Strombachs Spielgestalterin Celine Blumberg ihre Wirkung nicht.
Trotzdem blieb die Partie über 3:7 (11.) bis zum 9:10 (23.) überraschenderweise durchaus offen. Nach einer Gästeauszeit produzierte das Remmers-Team allerdings unzählige Fehler und kassierte bis zur Pause noch viele einfache Gegentore. Die Unsicherheit der HC-Mädchen war mit Händen greifbar. Auch die zehn Minuten nach dem Seitenwechsel glichen einer kleinen Katastrophe, kaum ein Zweikampf wurde gewonnen. Beim 11:22 (39.) war das Tor zur Bundesliga eigentlich schon fest verschlossen und sollte sich bis zum 16:26 (47.) auch keinen Spalt öffnen. Nun hatte Eduard Debnar allerdings die zündende Idee: Gelpe/Strombach agierte fortan mit dem siebten Feldspieler, zwang Gräfrath hierdurch seine Manndeckung aufzugeben und holte plötzlich sukzessive auf – lediglich ein Empty-Net-Goal gelang den Gästen. Auch Liv Meyer und Lilly Vollmer gaben dem Spiel der Gastgeberinnen neue Impulse.
Über 22:26 (56.) spielte sich das HC-Team in einen Rausch, während beim HSV der Denkprozess einzusetzen begann – Gräfrath musste die Partie mit mindestens fünf Toren gewinnen, um die eigenen Chancen auf den Relegationsplatz zu wahren. Die Aufholjagd blieb aber unbelohnt. Nina Battenfeld gelang der Anschlusstreffer erst zehn Sekunden vor dem Abpfiff. „Mit 30 Sekunden mehr auf der Uhr hätten wir wahrscheinlich noch den Ausgleich geschafft“, war sich Remmers sicher, durch das Ergebnis des Parallelspiels wäre das aber ohnehin nur Makulatur gewesen. „Trotzdem war es ein toller Fight, auf den die Mädchen stolz sein können. Sie haben erneut ihr Herz auf dem Feld gelassen.“
Tore HC Gelpe/Strombach: Leonie Wlodarek (8/3), Lara Schmalenbach (5), Nina Battenfeld (4), Celine Blumberg (3/2), Liv Meyer, Zoe Viebahn, Lilly Vollmer (je 2).
Text: Oberberg-Aktuell.de