HC Gelpe/Strombach – SSV Overath 13:12 (6:7).

Die männliche E1 hatte sich am letzten Februar-Wochenende viel vorgenommen, um den handballerischen Katastrophen-Monat zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Nach noch euphorischem Start in das neue Jahr 2018 mit Kantersiegen in Oberwiehl (30:14) und gegen Derschlag (25:12) im Januar, hagelte es gegen den VfL Gummersbach eine auch in dieser Höhe durchaus verdiente 6:21-Klatsche in der Schwalbe-Arena. Hiervon sollten sich die Jungs so schnell nicht erholen, war damit doch die Meisterschaft in der Kreisklasse nun endgültig entschieden. Vor heimischer Kulisse gegen Wahlscheid war man am Ende froh, ein 20:20-Unentschieden gerettet und damit die Drittplatzierten der Tabelle auf Abstand gehalten zu haben. So sollte der mit aktuell 4 Punkten ausgestattete Tabellenletzte SSV Overath gerade recht kommen, um die noch der Kreismeisterschaft nachweinende HC-Seele mit einem Torfestival wieder aufzubauen. Aber weit gefehlt!! Offenbar hatten die in der Eugen-Haas-Halle in grün-gelb auflaufenden Sportskameraden sich das zu einfach vorgestellt und fanden überhaupt nicht ins Spiel. Das Team aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis mit seinen Top-Torschützen Simon Brillowski und Jaspar Rothe nahm gleich mit der ersten 0:1-Führung das Heft des Handelns in die Hand und baute die Führung bis zur Mitte der ersten Halbzeit auf 2:6 bzw. 3:7 aus. Der sonst als besonnen geltende Coach Lars Renner war auf der eigenen Bank in den Anfangsminuten kaum wiederzuerkennen und coachte was Worte und Gestik an diesem Sonntagmittag hergaben. Nach nur acht Minuten flog die grüne Time-Out-Karte auf den Zeitnehmertisch und sorgte für eine Standpauke, die seine Mannen in dieser Saison noch nicht erlebt hatten. Er habe nicht mehr mitzählen können ob in der Anzahl mehr technische Fehler und Ballverluste oder mehr leichtfertige Fehlwürfe auf des Gegners Tor eine eigene gut und gerne mögliche 5-Tore-Führung verhindern würden und man nun mit 4 Toren im Rückstand liege. Erstmals waren die Spieler froh nach 50 Sekunden Auszeit die Hallensirene zwecks Wiederanpfiff zu hören, denn der Anpfiff vom eigenen Trainer war deutlich. Nun steigerte sich neben der Abwehrleistung auch die Treffsicherheit im Angriff, so dass nach einem anschließenden 3:0-Lauf der HC´ler mit einem Pausenstand von 6:7 das Schlimmste verhindert wurde. Auch die zweite Halbzeit begannen die Overather -die im Übrigen als einzige gemischte Mannschaft in der Kreisklasse besonderen Respekt verdienen- deutlich agiler und spielten sich erneut einen drei-Tore-Vorsprung zum 6:9 heraus, während sich die im Laufe der Saison eigentlich als echtes Team zusammengeschweißten Hausherren immer wieder in erfolglosen Einzelaktionen verrannten. In Anbetracht des noch möglichen Verlustes der Vizemeisterschaft besonnen sich die Schützlinge des Trainer-Teams Lars Renner und Gabi Schneider dann aber auf die eigenen Stärken und Tugenden wie Kampfbereitschaft und Siegeswille. Der in der zweiten Hälfte mit einigen Paraden stark aufspielende Ole Gabel im Tor und der äußerst treffsichere Philipp Scherer wurden in dieser Phase des Spiels zum Rückhalt der gesamten Mannschaft und hielten ihr Team im Rennen um den Sieg. So behielt Scherer auch die Nerven beim Stand von 12:12 in der letzten Spielminute und hämmerte das 300gr schwere Leder in des Gegners Maschen zum für alle anwesenden grün-gelben Fans erlösenden 13:12-Endstand. Coach Renner war sichtlich erleichtert über die zwei Punkte, kündigte jedoch für die folgenden Trainingseinheiten disziplinarische Maßnahmen für ausnahmslos die ganze Mannschaft an. Ziel solle es sein auch das letzte Saisonspiel in Bergneustadt erfolgreich zu bestreiten, was mit einer Leistung vergleichbar der dieses Sonntages sicher nur schwer möglich sei. Hinter vorgehaltener Hand pfiffen allerdings die Spatzen von den Dächern das Renner durchaus stolz auf seine Mannschaft ist, auch so ein Spiel trotz eigener schlechter Leistung noch gewonnen zu haben. Das zeuge von Moral und Kampfgeist in der Truppe. Diese Mannschaft in Top-Form müsse sich vor niemandem verstecken. Auch den VfL Gummersbach habe man schon am Rande einer Niederlage gehabt. Mit Trainingsfleiß und Disziplin habe die Mannschaft noch weiteres Entwicklungspotenzial. Dann werde es halt nächste Saison den ersten Sieg gegen den sonst übermächtigen Klassenprimus geben. Die Tore für die HCGS in der Eugen-Haas-Halle erzielten: Philipp Scherer (9), Eric Bandel (2), Henri Hefner und Louis Renner ( je 1).