Landesliga Mittelrhein Herren: SSV Nümbrecht II – HC Gelpe/Strombach II 20:19 (12:11).

Nächste Derbyüberraschung in der Landesliga: Nümbrechts Reserve zeigt sich gut erholt von der Klatsche aus der Vorwoche und besiegt die bislang gut aus den Startlöchern gekommenen Gäste aus der Kreisstadt. „Strombach steht mit seinen vielen Talenten zurecht so weit oben in der Tabelle und der Vereine wird an den Jungs sicher noch viel Freude haben, aber heute haben wir gezeigt, dass wir auch gegen eins der besten Teams der Liga bestehen können“, war SSV-Coach Manuel Seinsche auch vier Stunden nach dem Abpfiff durchaus noch im Euphorie-Modus verhaftet. Viele Komplimente für die Gäste, die HC-Coach Daniel Rodriguez allerdings nicht wirklich hören wollte. „Heute bin ich wirklich etwas angefressen. Die schwache Chancenverwertung meiner Jungs hat mich enttäuscht“, haderte er mit vielen ausgelassenen Würfen und vermisste die ordnende Hand von Tom Bonfiglio.

Dabei begann die Partie aus Gästesicht durchaus vielversprechend. 3:6 hieß es nach nicht einmal neun Minuten und auch beim 8:11 (21.) wurde die Gummersbacher Spielgemeinschaft ihrer Favoritenrolle noch gerecht. Es folgten allerdings neun torlose Minuten, Nümbrechts Defensive um Rene Nitschmann und Benedikt Opitz arbeitete famos, dahinter entschärfte Torhüter Lukas Kirchner, was zu entschärfen war. „Das war heute eine ganz andere Körpersprache“, meinte Seinsche, dessen Team einen knappen Vorsprung mit in die Kabine nahm. Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren ihre beste Phase, setzten sich sogar auf 17:13 (45.) ab.

Gelpe/Strombach reagierte: Fortan ließ Rodriguez nicht nur immer wieder Spieler in Manndeckung nehmen, sondern agierte zudem mit dem siebten Feldspieler. Auch die Paraden von Torhüter Philipp Gossens sorgten dafür, dass der 18:18-Ausgleich (54.) fiel. „Dass wir dann in doppelter Überzahl aber kein Tor machen, hat uns das Genick gebrochen“, ärgerte sich der HC-Coach. Moritz Menger, bester Spieler auf dem Feld, gelang bereits 150 Sekunden vor dem Abpfiff das entscheidende Tor, der letzte verzweifelte HC-Angriff blieb in der Nümbrechter Mauer hängen. „Das ist eine Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Wir sind immer noch in einem Lernprozess“, sprach Rodriguez von einer unnötigen Niederlage. Seinsche nannte es parallel dazu „ein geiles Spiel für die Zuschauer“, forderte von seinem Team nun aber auch mehr Konstanz in den kommenden Wochen: „Natürlich haben wir jetzt wieder ein bisschen mehr Hoffnung, aber wenn wir diese Leistung auswärts nicht bestätigen, bringen solche Heimsieg nicht viel.“

Tore HC Gelpe/Strombach: Marvin Scholz (5), Maurice Ginczek (3), Philipe Ginczek (3/2), Jan Höfer, Paul Roth, Julian Kolken (je 2), Noah Lomberg, Ben Bening (je 1).

Text: Oberberg-Aktuell.de