Oberliga Mittelrhein Damen: SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach II 26:17 (13:9).

Souveräner Derbyerfolg über den HC Gelpe/Strombach, Tabellenführung nicht nur verteidigt, sondern auch ausgebaut. Man sollte meinen Martina Duckart hätte nach dem Abpfiff rundum zufrieden sein sollen, die ehrgeizige Nümbrechter Trainerin fand aber durchaus Haare in der Suppe. „Ich hatte aufgrund unserer starken Deckungsleistung zwar nie das Gefühl, dass der Gegner hätte rankommen können, aber für uns war es trotzdem ein schwieriges Spiel.“ Was sie damit meinte, waren die langen HC-Angriffe, die ihr Team immer wieder in den Schlendrian-Modus schickten. „Gefühlt war Gelpe/Strombach über 45 Minuten im Angriff“, so Duckart.

Verkehrte Welt auf der anderen Seite: Denn HC-Trainer Ole Remmers war trotz der klaren Niederlage durchaus zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Über 60 Minuten haben wir wirklich gut verteidigt“, lobte er den kämpferischen Willen seiner Mannschaft, musste allerdings auch neidlos Nümbrechts Überlegenheit anerkennen. Diese machte sich bereits in den Anfangsminuten bemerkbar. Beim 7:1 (9.) war der erwartbare Spielverlauf bereits auf die Schienen gebracht, der SSV übernahm schnell die spielerische Hoheit. Die anfängliche Gästenervosität löste sich erst, nachdem Remmers einen doppelten Angriff-Abwehr-Wechsel spielen ließ und er Kerstin Reichert, Meike Domnick und Paulina Lütticke in die Abwehrzentrale beorderte. Den fulminanten Schlusspunkt unter die erste Hälfte setzte aber Annalena Bauer mit einem Kracher aus elf Metern in den Winkel zur 13:9-Pausenführung.

Auch die Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten den Gastgeberinnen. Bis zum 19:11 (39.) dominierte Nümbrecht, ehe ein Foul die Emotionen hochkochen ließ. Sabrina Heinrichs ging gewohnt kraftvoll in die gegnerische Deckung, Sheila Breer kam einen Schritt zu spät. Die Schiedsrichter sanktionierten die Situation mit zwei Minuten, aus Duckarts Sicht zu wenig: „Da hätte man auch Rot geben dürfen.“ Für Heinrichs, die bereits zwei Kreuzbandrisse hinter sich hat, war das Spiel vorzeitig beendet, ihre Mitspielerinnen ließen über 23:13 (48.) aber nichts mehr anbrennen. Remmers suchte trotzdem vor allem die positiven Aspekte der Niederlage: „Auch wenn man nach der Pause gemerkt hat, dass wir noch nicht so viel gemeinsam trainiert haben, haben wir Nümbrecht dazu gezwungen erst sehr spät zu wechseln. Das spricht dafür, dass wir sie doch ein wenig gefordert haben.“

Tore HC Gelpe/Strombach: Kerstin Reichert (6), Louisa Wegner (4/2), Carina Hilger (3/1), Annika Ickler (2), Jessica Mertens, Sheila Breer (je 1).

Text: Oberberg-Aktuell.de