Oberliga Mittelrhein Herren: SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach 24:27 (10:16).
Nach dem Abpfiff wirkte SSV-Coach Dirk Heppe ein wenig ratlos: „Mir ist schleierhaft, warum wir Leidenschaft und Aggressivität erst nach der Pause gezeigt haben.“ Gerade hatte sein Team das Derby gegen den HC Gelpe/Strombach verloren – nach einer verschlafenen ersten Hälfte auch keineswegs unverdient. Bereits unter der Woche hatte Heppe gemutmaßt, dass sein Team gegen das Team von Michiel Lochtenbergh schon eine Topleistung benötigen werde, davon war sie dreißig Minuten lang allerdings weit entfernt. Über 5:10 (21.) hatten die Gäste wenig Mühe das Spiel zu dominieren. „Wir haben den Gegner komplett abgemeldet“, urteilte der niederländische HC-Trainer, während Heppe vor einer „schweren Hypothek“ zur Pause sprach.
Nach dem Seitenwechsel sollte es aber doch noch spannender werden. Während Gelpe/Strombach viele Chancen liegen ließ, immer wieder am überragenden Tom Rydzewski (18 Paraden) scheiterte, drehte bei den Hausherren Patrick Martel auf und zeigte seine beste Saisonleistung. Über 16:18 (39.) und 18:21 (49.) kämpften sich die Südkreisler zurück in die Partie, ehe eine aus Heppes Sicht strittige Schiedsrichterentscheidung den SSV aus der Bahn warf. Lukas Bader wurde beim Wurf von Rydzewski mit dem Fuß im Gesicht getroffen und dafür mit einer Zeitstrafe bedacht. „Das hat in der Halle niemand verstanden“, meinte Heppe.
Die Gäste erhöhten daraufhin zum 20:24 (54.), der SSV setzte aber zum Schlusssprint an und durfte beim 24:25 (58.) noch einmal hoffen. Eine rote Karte gegen Dominik Donath, der Lukas Bader abgeräumt hatte, sorgte aber für die Entscheidung. In Überzahl brachte die Spielgemeinschaft den Vorsprung souverän über die Zeit. „Eigentlich hätten wir hier mit zehn Toren Unterschied gewinnen müssen“, haderte Lochtenbergh mit den vielen liegen gelassenen Chancen. Heppe lobte dagegen die Moral seiner Mannschaft: „Gelpe/Strombach hatte sicherlich die reifere Spielanlage. Aber wir haben einen tollen Kampf geliefert.“
Tore HC Gelpe/Strombach: Julian Mayer (8/4), Lukas Bader (7), Tim Hilger (4), Harry Roth, Sean Borgard, Robin John (je 2), Fynn Schürmann, Florian Panske (je 1).
Text: Oberberg-Aktuell.de.