Regionalliga Nordrhein Herren: HC Gelpe/Strombach – HC Weiden 37:33 (18:13).

Auch mit 37 Jahren gehört Tim Hilger immer noch nicht zum alten Eisen. Wie wertvoll der Spielgestalter auch im hohen Handballalter ist, bewies er am gestrigen Abend im Nachholspiel gegen den HC Weiden, als er ein Rumpfteam des HC Gelpe/Strombach zu einem ungefährdeten 37:33-Erfolg führte. Ein Ergebnis, das beim Blick auf die Tabelle trotz der kleinen Minikrise der Oberberger nicht unbedingt verwundern mag. Schaut man sich allerdings die Aufstellung des Teams von Michiel Lochtenbergh an, muss man die zwei Punkte umso höher bewerten.

Denn die Vorzeichen waren mehr als schlecht: Neben einigen Corona-Fällen erklärten zudem drei Spieler, diese Woche nicht am Trainings- und Spielbetrieb teilzunehmen, weil ihnen das Risiko zu hoch ist. „Das ist eine Entscheidung, die wir respektieren und akzeptieren. Antreten mussten wir aber trotzdem“, sagte Lochtenbergh nach der Partie. Der Niederländer rechnet mit einer Rückkehr des Trios in der kommenden Woche. Um eine spielfähige Mannschaft zu haben, saßen mit Paul Roth, Marvin Scholz und Julian Kolken drei Nachwuchsspieler aus dem Landesligakader auf der Bank, im Tor begann zudem der 18-jährige Johannes Witscher, der schon in Ratingen eine starke Leistung gezeigt hatte. Für den Notfall stand zudem Malte Meinhardt trotz seiner Schulterverletzung zur Verfügung.

Doch die Akkus bei den HC-Spielern hielten lange. Erst in der 45. Minute wechselte Lochtenbergh erstmals: Paul Roth verschaffte Tim Hilger in der Defensive eine erste Verschnaufpause. Bis zu diesem Zeitpunkt war es lange ein ausgeglichenes Spiel. Über 4:6 (10.) und 10:10 (20.) machten beide Teams einige Fehler, der HC bekam bis zu diesem Zeitpunkt Simon Bock zu selten in den Griff. Den Unterschied bis zur Pause machte Nachwuchskeeper Witscher: Seine Paraden sorgten dafür, dass sich die Hausherren über 14:10 (25.) bis zum 18:13-Pausenstand absetzten.

Nach dem Seitenwechsel brachte eine offensiver ausgerichtete Weidener Deckung Gelpe/Strombach zwar kurzzeitig aus dem Konzept. Über 19:17 (33.) und 22:20 (39.) gelang den Gästen aber nie der Anschlusstreffer. Es folgten Zwischensprints beider Teams: 25:20 (43.) und 27:25 (48.) hieß es, ehe Lochtenbergh die junge – und vor allem frische – Garde losließ. Mit dem 30:26 (51.) durch Tobias Schröter und einer Parade von Moritz Banaschewitz war die Vorentscheidung gefallen – daran änderte auch die immer offensiver werdende Deckung der Weidener im Schlussspurt nichts mehr.

„Wir wissen, was diese Jungs können und sie haben einen wirklich guten Job gemacht. Schließlich sind wir mit der kleinstmöglichen Besetzung angetreten“, befand Lochtenbergh. 37 Tore seien in dieser Situation eine starke Leistung und ließen auch die „nicht ganz so guten“ 33 Gegentore schnell in Vergessenheit geraten, so der Ex-Nationalspieler. „Aber jede Woche können wir mit so einem Kader natürlich nicht spielen.“

Tore HC Gelpe/Strombach: Tim Hilger (8), Julian Mayer (7/4), Tobias Schröter (6), Lukas Altjohann, Tim Hartmann (je 5), Fynn Schürmann (4), Johannes Urbach (2).

Text: Oberberg-Aktuell.de.