HVM-Pokalfinale Herren: TV Palmersheim – HC Gelpe/Strombach 22:35 (9:19).

Es hatte schon etwas Skurriles: 18 Sekunden vor dem Abpfiff nahm Palmersheims Coach Peter Trimborn seine letzte Auszeit. Um taktische Anweisungen ging es beim Stand von 22:35 aber längst nicht mehr. Die formellen Gastgeber des HVM-Pokal-Endspiels nutzten die 60 Sekunden Unterbrechung in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle, um sich bei ihrem Anhang für eine grandiose Unterstützung zu bedanken.

Auch HC-Trainer Markus Murfuni sprach im Anschluss an das Spiel von einer „unfassbaren“ Stimmung: „Ihre Fans haben mit dem Eintreffen in der Halle bis zehn Minuten nach Spielschluss einfach durchgesungen. Nach dem Spiel hätte man meinen können, Palmersheim hat das Endspiel gewonnen.“ Aber auch die Handballer des HC Gelpe/Strombach wussten die Auszeit zu nutzen und begannen mit den Feierlichkeiten zum Gewinn des HVM-Pokals, womit sich die Oberberger gleichzeitig auch für den DHB-Amateurpokal qualifiziert haben.

Nicht ganz mithalten mit der grandiosen Stimmung konnte dagegen das Sportliche. Es waren einseitige 60 Minuten, in denen jederzeit der Klassenunterschied zwischen Oberligaaufsteiger und etabliertem Nordrheinligist zu sehen war. Die vielen kleine Nadelstiche des Underdogs schon vor der Partie passten Murfuni allerdings gut ins (Motivations-)Konzept. „Dass wir uns nicht auf unserer Hallenseite warm machen konnten und auch die Fangesänge haben meine Jungs sofort auf Betriebstemperatur gebracht“, meinte er. Gleich die erste etwas ruppigere Abwehraktion von Leonard Viebahn gegen Palmersheims Spielmacher Rene Lönenbach zeigte, dass Gelpe/Strombach kein Interesse an einem spannenden Spiel hatte.

So war die Partie nach zehn Minuten beim 1:8 durch Malte Meinhardt schon entschieden. Über 5:10 (14.) und 8:14 (22.) verwalteten die Oberberger das Geschehen bis zum 9:19-Pausenstand. Und auch nach dem Seitenwechsel kam über 14:27 (45.) nicht der Hauch von Spannung auf. „Wir waren jederzeit überlegen“, fasste es Murfuni zusammen. Zu überzeugen wussten neben der insgesamt guten Defensive vor allem die beiden HC-Keeper Marvin Blech (50 Prozent-Quote) und Johannes Witscher (40 Prozent-Quote), die viele Trickwürfe der Palmersheimer entschärften.

Allzu lange durften beiden Teams nach Spielschluss allerdings nicht in der Eugen-Haas-Halle feiern. Ein technischer Defekt sorgte für einen Feuerwehreinsatz, sodass die Halle zügig geräumt werden musste. Wann der DHB-Amateurpokal startet ist vom Verband noch nicht veröffentlicht worden.

Tore HC Gelpe/Strombach: Julian Mayer (7/2), Leonard Viebahn (6), Paul Roth (5), Felix Maier, Malte Meinhardt (je 4), Paul Borisch, Harry Roth (je 2), Jeroma Dräger (2/1), Tim Hartmann (1), Florian Panske (1/1).

Text: Oberberg-Aktuell.de