HKO-Kreispokalfinale Herren: HC Gelpe/Strombach – CVJM Oberwiehl 40:20 (18:11).
Nach zwei Jahren hat der Handballkreis Oberberg wieder einen Kreispokalsieger. Gelpe/Strombachs Kapitän Sean Borgard bekam nach dem deutlichen Endspielsieg über den CVJM Oberwiehl am späten Sonntagabend das überdimensionale Zunft-Kölsch-Glas des gleichnamigen Kreispokal-Sponsors von Oberbergs Handballchef Udo Kolpe überreicht. Lange sollte das Glas allerdings nicht voll bleiben: HC-Coach Michiel Lochtenbergh wurde nach seinem Abschiedsspiel umgehend von seinen Spielern geduscht.
Der Nordrheinligist ist Nachfolger des TuS Derschlag, der 2019 zuletzt den Pokal geholt hatte, ehe die Corona-Pandemie dem Wettbewerb in den folgenden Jahren einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Sportlich wird das diesjährige Endspiel aber wohl nicht lange in Erinnerung bleiben. Selten dürfte es ein so einseitiges Duell im Finale gegeben haben. Die Oberwiehler Hoffnung, den haushohen Favoriten zumindest zu kitzeln, zerstreute sich bereits frühzeitig.
Nur einziges Mal gelang es dem Underdog auszugleichen: Phil Nückel markierte nach 92 gespielten Sekunden das 1:1, anschließend wurde es schnell deutlich. Über 4:1 (5.) und 10:6 (15.) schlichen sich bei den Gastgebern in der Eugen-Haas-Halle aber zumindest immer wieder kleine Nachlässigkeiten ein. Oberwiehls Spieler feierten dagegen jede gelungene Aktion. „Uns war vorher klar, dass es ein schweres Spiel werden würde, phasenweise haben wir das aber wirklich gut gemacht“, fand CVJM-Coach Nils Hühn, für den es ebenfalls das letzte Spiel als Trainer seiner Mannschaft war.
Lochtenbergh reagierte und brachte frische Spieler aufs Feld. Schnell zog der Favorit auf 16:7 (21.) davon. Dass es zur Pause in der durchweg fairen Partie trotzdem nur sechs Tore Rückstand aus Sicht des Noch-Oberligisten waren, lag an den neuerlichen kleinen HC-Fehlern. So handelte sich Malte Meinhardt eine unnötige Zeitstrafe wegen Ballwegwerfens ein. Spätestens nach dem 26:16 (40.) nach dem Seitenwechsel wurde es aber zum Gegenstoßtraining für den Viertligisten. Das Lochtenbergh-Team streute über 30:16 (45.) und 36:18 (55.) auch immer wieder ein kleines Bonbon ein, sodass zumindest ein wenig Stimmung bei den 250 Zuschauern – darunter auch einige VfL-Profis – aufkam. Den fulminanten Schlusspunkt setzte Julian Mayer mit einem Unterlattenknaller zum 40:20.
„Ich kann Gelpe/Strombach nur gratulieren. Natürlich hätte ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber das Finale war trotzdem ein passender Rahmen für meinen Abschied“, sagte Hühn nach dem Schlusspfiff. Seiner Mannschaft gingen nach der Pause die Kräfte aus, phasenweise musste der CVJM mit zwei Außen im Rückraum agieren. „Der zweite Platz ist auch ein toller Erfolg und ich freue mich jetzt auf die Handball-Rente“, so Hühn.
Abschied nehmen hieß es nach dem Spiel auch bei Gelpe/Strombach. Johannes Urbach (SSV Nümbrecht), Robin John (Karriereende), Sean Borgard (Studium in Norddeutschland) und Fynn Schürmann (Zweite Mannschaft) wurden neben Lochtenbergh vom Verein verabschiedet. Richtig emotional wurde der Niederländer trotzdem nicht: „Auch weil mich als Sportlicher Leiter noch genügend Aufgaben erwarten.“ Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war er zufrieden und betonte einen Erfolg seiner fünfjährigen Arbeit besonders: „Die Jungs haben ja immer gerne über mein hartes Training geschimpft. Aber gerade wegen diesem Training haben wir es geschafft, nicht einen Kreuzbandriss oder eine ähnlich schwere Verletzung zu haben.“
Tore HC Gelpe/Strombach: Julian Mayer (7/2), Fynn Schürmann, Harry Roth, Lukas Altjohann (je 5), Malte Meinhardt (4), Tobias Schröter, Florian Panske (je 3), Alexandre Brüning, Sean Borgard, Johannes Urbach, Tim Hilger (je 2).
Text: Oberberg-Aktuell.de
Foto: Thomas Wirczikowski