Regionalliga Nordrhein Herren: HC Gelpe/Strombach – TV Rheinbach 25:28 (16:14).

Für HC-Trainer Michiel Lochtenbergh kam die Niederlage gegen Ligaschlusslicht Rheinbach nicht ganz unerwartet. „Es ist ein Spiegelbild der letzten Wochen. Auch die waren alles andere als gut“, meinte er nach der Partie. Das Bemühen konnte man den Oberbergern nicht absprechen, es fehlte über 60 Minuten aber schlicht die letzte Konzentration. Der niederländische Coach fasste das zuvor Erlebte mit einem „kollektiven Blackout“ seiner Mannschaft zusammen. Komplimente gab es dagegen für den Gegner: „Wir sind auf ein Team gestoßen, das individuell vielleicht nicht die große Qualität hat, dafür aber den Kampf zu jederzeit angenommen hat.“

Schon zur Pause fragten sich nicht wenige Zuschauer in der Eugen-Haas-Halle, warum Gelpe/Strombach nur mit zwei Toren führte. Die Hausherren waren eigentlich das klar dominante Team, führten zwischenzeitlich auch mit 10:6 (18.), der letzte Esprit fehlte aber. Man konnte viele Parallelen zum Auftritt der Gummersbacher Zweitliga-Handballer am Freitag in Lübeck erkennen. Defensiv wollten die beiden gewohnten HC-Abwehrvarianten, die 5:1- und die 5+1-Variante, zu keinem Zeitpunkt wirklich greifen. Seine Spieler hätten sich in der Kabine durchaus selbstkritisch gezeigt, fügte Lochtenbergh an: „Der allgemeine Tenor war, dass wir mehr leisten müssen, um die Kontrolle über das Spiel zu haben.“

Doch Rheinbach bekam auch nach dem Seitenwechsel weiter zu viel Spielraum und fand immer wieder Lücken. Beim 18:18 (35.) fiel der Ausgleich, beim 20:21 (39.) gingen die Gäste sogar erstmals in Führung. Die folgenden Minuten bis zum 25:26 (50.) waren geprägt von vielen Nickligkeiten. Den Schiedsrichtern entglitt das Spiel in dieser Phase beinahe, nachdem einige harte Fouls auf beiden Seiten ungeahndet blieben. Dass der HC in der Schlussphase nun zehn Minuten ohne Tor blieb, lag auf der einen Seite am überragenden Elias Hoven im TVR-Gehäuse, zum anderen aber auch an den vielen Unzulänglichkeiten der Gastgeber. Denn Chancen gab es zur Genüge.

Allerdings scheiterten die HC-Handballer reihenweise an ihren eigenen Nerven, wurden zunehmend hektischer und leisteten sich unverständliche Fehlpässe im Umschaltspiel. „Wir haben uns zu sehr auf unsere individuelle Qualität verlassen, dabei aber kein einziges Mal den Schulter umgelegt bekommen.“, so Lochtenbergh. Der Traum, um die Spitzenplätze zu konkurrieren, dürfte sich vorerst erledigt haben, zumal der nächste Gegner Ratingen heißt und aktuell die Nordrheinliga anführt. Aus Lochtenberghs Sicht allerdings der perfekte Gegner für ein angeknackstes HC-Selbstbewusstsein: „Das wird das einfachste Spiel der gesamten Rückrunde. Wir können völlig befreit ohne jeden Druck aufspielen.“

Tore HC Gelpe/Strombach:Tobias Schröter, Lukas Bader (je 4), Lukas Altjohann, Tim Hartmann (je 3), Julian Mayer (3/1), Fynn Schürmann, Tim Hilger, (je 2), Harry Roth (2/1), Alexandre Brüning, Johannes Urbach (je 1).

Text: Oberberg-Aktuell.de.