Verbandsliga Mittelrhein Herren: HC Gelpe/Strombach II – SSV Nümbrecht II 37:24 (15:10).

Den Worten folgten Taten. Unter der Woche hatte HC-Trainer Daniel Rodriguez angekündigt, die Hinrunde als bestes oberbergisches Team abschließen zu wollen. Auch ohne ihren Coach, der sich aktuell in Spanien befindet, zeigte die HC-Reserve eine wahre Machtdemonstration und fegte im Aufsteigerduell den SSV Nümbrecht II aus der Eugen-Haas-Halle. „Nein, mit so einem Spiel habe ich definitiv nicht gerechnet“, war Co-Trainer Andreas Becker wenige Sekunden nach dem Schlusspfiff ehrlich. „Aber wir waren heute einfach besser und galliger. Nümbrecht hat nachher überhaupt keine Lösungen mehr gefunden, sodass wir ihnen den Schneid abgekauft haben“, ergänzte er.

Ganz anders die Laune bei den Gästen, die mittlerweile seit Anfang November auf einen Sieg warten. Schon Mitte der zweiten Hälfte saßen viele Nümbrechter konsterniert auf der Bank und wirkten ratlos angesichts der zahlreichen Gegenstöße, die auf Torhüter Lukas Kirchner zurollten. „Gelpe/Strombach war heute in allen Belangen besser, wirklich in allen“, fand SSV-Coach Mario Jatzke kurz nach dem Spielende noch keine Erklärung für den Auftritt seiner Mannschaft. „Uns fehlte der Mut, dahin zu gehen, wo es wehtut. Der HC hat uns vorgemacht, wie man in so einem Derby spielen muss. Deshalb geht die Niederlage auch in der Höhe vollkommen in Ordnung.“

Dabei hatte es zunächst überhaupt nicht nach der einseitigen Partie ausgesehen. Über 2:1 (9.) und 4:5 (15.) taten sich beide Teams anfangs schwer, die gegnerischen Deckungsreihen zu knacken. Bester Mann war bis zu diesem Zeitpunkt Lukas Kirchner. Doch dann steigerte sich auch Moritz Banaschewitz im HC-Gehäuse und nahm den Gästen gleich mehrere freie Würfe weg. Über 10:6 (23.) und 12:10 (28.) traf Jerome Dräger mit der Halbzeitsirene zur 15:10-Führung.

Nach dem Seitenwechsel wurde es dann allerdings schnell deutlich: Keine sechs Minuten waren gespielt, als Philipe Ginczek zum 20:11 (36.) traf. „In der ersten Hälfte haben wir es noch nicht geschafft, schnell umzuschalten. Nach der Pause ist uns das dann aber in Perfektion gelungen und Nümbrecht fehlten die Wechselmöglichkeiten, um das Level zu halten“, fand Becker. Erst mit dem 30:16 (50.) schalteten die Gastgeber zwei Gänge zurück. „Sonst hätten wir heute wahrscheinlich auch keine 20 Tore gemacht“, sprach Jatzke von einer bitteren Enttäuschung.

Aus seiner Generalkritik nahm er lediglich den jungen Justus Stein heraus, der nach seiner Einwechslung in der Schlussphase unbekümmert noch drei Tore erzielte. „Dieses Ergebnis mit unter den Weihnachtsbaum zu nehmen, ist schon sch….“, fand er klare Worte, „vielleicht kommt die Pause jetzt aber auch zum richtigen Zeitpunkt.“ Becker war indessen voll des Lobes für sein Team: „Wir kommen immer besser in Tritt und man merkt wie das Team Schritt für Schritt an den Herausforderungen wächst.“

Tore HC Gelpe/Strombach II: Luca Reuber (8), Marvin Scholz (6/2), Finn Feuerbach (5), Philipe Ginczek (4/1), Jan Höfer, Maurice Ginczek (je 3), Julian Kolken, Jerome Dräger, Konrad Toelstede (je 2), Philipp-Jonas Wilhelm, Moritz Banaschewitz (je 1).

Text: Oberberg-Aktuell.de.