Regionalliga Nordrhein Herren: HC Gelpe/Strombach – TV Aldekerk 30:34 (9:16).

Die warnenden Worte von HC-Trainer Michiel Lochtenbergh vor der Saison wurden von manchem Kenner der oberbergischen Handballszene als Tiefstapelei abgetan. Nach dem ersten Heimspiel dürfte sich der Niederländer allerdings bestätigt fühlen. „Gegen außergewöhnliche Gegner muss man auch selbst Außergewöhnliches leisten“, sprach er von einer vollkommen verdienten Niederlage gegen das Spitzenteam aus Aldekerk. „Wir hätten uns auch nicht beschweren dürfen, wenn wir mit zehn Toren verloren hätten“, ergänzte der Ex-Nationalspieler. Nur der hohen Qualität in seinem Kader war es zu verdanken, dass die Oberberger in Schlussphase sogar noch einmal kurzzeitig am Ausgleich schnuppern durften – so weit kam es aber nicht und wäre auch unverdient gewesen.

Zwar gingen die Hausherren nach 30 Sekunden durch Fynn Schürmann in Führung, gerade in der Anfangsphase drückten aber die Gäste dem Spiel ihren Stempel auf. Beim 2:7 (9.) nahm Lochtenbergh seiner erste Auszeit, helfen sollte sie allerdings nur bedingt. Das 4:12 (18.) war der nächste Tiefpunkt. „Wir haben im Angriff nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, analysierte der HC-Coach. Reihenweise flogen Pässe ins Seitenaus, der Gegner quittierte dies humorlos mit Gegenstößen. „Wir haben es einfach nicht geschafft, Aldekerks Qualität mit Intensität und Leidenschaft zu kompensieren“, musste Lochtenbergh zur Pause an mehreren Stellschrauben drehen.

Das Rückraumspiel der Gäste bekam man aber auch nach dem Seitenwechsel nur selten in den Griff. Julian Mumme (13 Tore) und Thomas Jentjens (6) trafen nach Belieben. Gelpe/Strombach musste defensiv früher heraustreten, in der Konsequenz bedeutete das aber nur mehr Freiräume für Kreisläufer Marcel Goerden, der unzählige Siebenmeter herausholte. Insgesamt 19 Mal (7 zu 12) pfiffen die Unparteiischen einen Strafwurf, hinzukamen jeweils fünf Zeitstrafen auf beiden Seiten. Nach dem Geschmack beider Teams deutlich zu viel. Bis zum 18:26 (44.) blieb der Rückstand konstant, erst in der Schlussphase zeigten die Gastgeber ihre Qualität und verkürzten zum 28:31 (58.). Spannung kam trotzdem nicht mehr auf.

Tore HC Gelpe/Strombach: Lukas Altjohann (7/4), Lukas Bader (5), Malte Meinhardt, Tim Hartmann (je 4), Sean Borgard (3), Tobias Schröter, Harry Roth (je 2), Robin John, Fynn Schürmann (je 1), Alexandre Brüning (1).

Text: Oberberg-Aktuell.de