Regionalliga Nordrhein Herren: TSV Bonn rhh. – Gelpe/Strombach 27:29 (17:15).

Der HC Gelpe/Strombach mausert sich mehr und mehr zu einem Spitzenteam der Nordrheinliga. Auch aus dem Bonner Bunker entführte das Team von Michiel Lochtenbergh trotz aller Widrigkeiten beide Zähler und baut den hervorragenden Saisonstart auf 8:2 Punkte aus. Und Widrigkeiten sollte es in der ehemaligen Hauptstadt zur Genüge geben: An vorderster Front natürlich ein spielstarker Gegner, aber auch die spezielle Atmosphäre in der eng gebauten Halle ließ schon manchen Favoriten stolpern. Dass den Gästen nur eine Kabine ohne Licht zur Verfügung stand, mutierte da fast schon zur Notiz am Rande. Aus sportlicher Sicht nahm die Partie den von Lochtenbergh erwarteten Lauf. Wechselnde Führungen und zwei taktisch diszipliniert agierende Teams prägten die 60 Minuten.

„Beide Mannschaften haben immer wieder Lösungen gefunden“, sah der Niederländer einen guten Start seiner Sieben, die sich zunächst auf 5:9 (15.) absetzte. Erst als sich Bonn auf die 5:1-Defensive des HC besser einstellte, kippte die Partie zum 10:9 (20.). Nach dem zwischenzeitlichen 12:14 (26.) sorgten Zeitstrafen dafür, dass die TSV doch mit einer 17:15-Führung in die Kabine ging. Nach dem Seitenwechsel beließ der HC-Coach es bei Feinjustierungen. Statt Malte Meinhardt und Sean Borgard besetzte nun Tobias Schröter die Position des Indianers vor der Deckung und attackierte dabei immer wieder andere Positionen. „Damit haben wir sie gut unter Druck gesetzt“, meinte Lochtenbergh, die Partie kippte allerdings erst mit der roten Karte gegen Bonns Daniel Fischer beim 21:20 (41.).

Die Hausherren setzten nun vermehrt auf den siebten Feldspieler und versuchten Gelpe/Strombach damit in die 6:0-Deckung zu zwingen. Die Gäste zeigten sich aber unbeeindruckt und erzielten stattdessen vier Empty-Net-Treffer. Beim 22:27 (50.) schien das Spiel entschieden. Die Rechnung war allerdings ohne den Bonner Wirt gemacht: Das Berblinger-Team glich 80 Sekunden vor dem Ende zum 27:27 aus. „In dieser Phase haben wir viel zu viele technische Fehler gemacht“, so Lochtenbergh, erst ein verwandelter Siebenmeter und ein Ballgewinn 30 Sekunden vor Ultimo sorgten für entspannte Gesichter auf der HC-Bank und die erste Bonner Saisonniederlage. Der ehemalige Nationalspieler lobte anschließend sein Team: „Nicht viele Teams werden Bonn unter 30 Toren halten, das war heute unser Hauptziel. Wir haben sie defensiv immer wieder gut unter Druck gesetzt.“

Von gestiegenen Ambitionen will Lochtenbergh dagegen noch nichts hören. „Die Saison ist noch lang und wir müssen uns jedes Spiel hart erarbeiten. In dieser Liga bekommt man nichts geschenkt“, meint er. Aber auch ihm ist nicht verborgen geblieben, dass sein Team mit Ausnahme von Spitzenreiter Korschenbroich bereits gegen jeden Gegner aus den aktuellen Top6 gespielt hat. „Natürlich kann man da von einem hervorragenden Start sprechen“, schmunzelt der HC-Coach.

Tore HC Gelpe/Strombach: Malte Meinhardt (6), Lukas Altjohann (5), Julian Mayer (5/3), Harry Roth (4/3), Sean Borgard (3), Lukas Bader (2), Alexandre Brüning (je 2), Johannes Urbach, Marvin Blech (je 1).

Text: Oberberg-Aktuell.de