Oberliga Mittelrhein Herren: SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach 22:23 (12:12)

Bevor das letzte oberbergische Derby der Saison beginnen konnte, herrschte zunächst einmal großer Gesprächsbedarf. Nachdem Michiel Lochtenbergh als Spieler im vorangegangen Duell der Reserveteams die blaue Karte gesehen hatte, stand die Frage im Raum, ob der HC-Coach sich überhaupt auf seine Bank setzen durfte. Der Spielwart und der Schiedsrichterwart des Verbandes waren in die Diskussionen involviert, denn vor wenigen Jahren wäre Lochtenbergh definitiv gesperrt gewesen. „Ich habe nur gefragt, ob ich mir unter der Dusche Zeit lassen kann oder nicht“, bekam der Niederländer letztlich nach etwa einer Viertelstunde grünes Licht. „Mir wurde gesagt, dass sich wohl etwas an den Regularien geändert habe“, erklärte er. SSV-Coach Dirk Heppe verfolgte die Diskussionen nur am Rande, plädierte aber auch dafür seinem Gegenüber das Derby nicht zu verwehren.

Sportlich bot das Duell dagegen nur wenig Überraschungen. Gelpe/Strombach war die spielerisch bessere Mannschaft, Nümbrecht hielt mit viel Kampf und Leidenschaft dagegen. Überragender Akteur war SSV-Keeper Tom Rydzweski, der den Gegner mit seinen 16 Paraden, darunter ein Siebenmeter, zur Verzweiflung trieb. „Wir haben uns viele gute Chancen erarbeitet, unser Abschluss war zugegebenermaßen aber einfach schlecht, auch wenn Tom aber auch fast alles hielt“, meinte Lochtenbergh nach der Partie. Ein Loblied auf seinen Torhüter sang auch Dirk Heppe: „Er war der Garant dafür, dass wir uns ein Remis eigentlich verdient gehabt hätten.“

Nach ausgeglichener erster Hälfte, in der die Hausherren meist vorlegten, kippte die Partie im zweiten Durchgang schnell zum 14:17 (40.).Dag Dissmann führte aber weiter klug Regie und setzte seine beiden Shooter Dominik Donath und Tobias Mlynczak clever in Szene. Der 19:19-Ausgleich (46.) war der verdiente Lohn. In der Schlussphase haderten die Gastgeber allerdings vermehrt mit den Entscheidungen der Unparteiischen. „Jeder 50/50-Pfiff wurde gegen uns ausgelegt“, wartete Heppe auch im letzten Konter vergeblich auf einen Siebenmeterpfiff, nachdem Harry Roth den heranstürmenden Lukas Hemmersbach im Raum verteidigt habe. Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war er trotz der Niederlage zufrieden: „Das war viel Leidenschaft und Kampf und eine Weiterentwicklung, die mich positiv auf die kommende Saison blicken lässt.“ Auch Lochtenbergh zog ein positives Fazit: „Wir haben uns nie von der SSV-Hektik anstecken lassen und zudem nur einen einzigen Punkt in den diesjährigen Derbys abgegeben. Mit etwas Glück werden wir in der Tabelle auch noch ein wenig klettern.“

Tore HC Gelpe/Strombach: Julian Mayer (6), Harry Roth (6/2), Lukas Bader (3), Nico Blech, Luis Drux, Florian Panske, Markus Meister (je 2)

Text: Oberberg-Aktuell.de.