Oberliga Mittelrhein Herren: CVJM Oberwiehl – HC Gelpe/Strombach 22:28 (11:16)

Natürlich hatten sie beim CVJM Oberwiehl von der Sensation im Derby geträumt. „Aber dafür hätte bei uns auch alles passen müssen“, hatte Trainer Florian König zwar viele gute Ansätze gesehen, aber auch nicht den perfekten Auftritt, den es gegen den oberbergischen Nachbarn gebraucht hätte. Gerade in der Anfangsphase machte sich der Qualitätsunterschied beider Teams deutlich bemerkbar. Die gewählte 5:1-Deckung, die in der vergangenen Saison noch hervorragend funktionierte hatte, erwies sich schnell als Rohrkrepierer. Beim 1:7 (10.) bat König bereits zur taktischen Nachbesprechung, nach dem 2:9 (13.) begannen sich die Hausherren endlich zu wehren. Allerdings auch weil die Gäste ein wenig ihre Aggressivität herunterschrauben mussten.

„Unser Plan war es, die Partie intensiv zu beginnen. Entsprechend schnell haben wir aber auch Strafen kassiert“, mahnte HC-Coach Michiel Lochtenbergh mit dem soliden Vorsprung im Rücken zu mehr spielerischer Gelassenheit. Oberwiehl verkürzte mit vielen Übergängen in der Folge zum 9:12 (26.), wähnte sich in dieser Phase sogar auf Augenhöhe. Die Gäste haderten dagegen mit ihrer Chancenverwertung, konnten in den verbleibenden Minuten bis zur Pause aber noch einmal nachlegen. Fast schon ereignislos verlief dagegen der zweite Durchgang. Gelpe/Strombach agierte defensiv clever, ließ offensiv aber weiter einige Chancen liegen.

Oberwiehl probierte viel, brachte erfolgreich mehrfach den siebten Feldspieler, konnte aber auch nie entscheidend verkürzen, so dass der HC-Vorsprung bis zum Schlusspfiff zwischen fünf und acht Toren pendelte. „Ich wusste gar nicht, dass ein Pferd den Balken, über den es springen muss, ständig verschieben kann“, scherzte Lochtenbergh nach dem Spiel, wurde aber auch schnell wieder ernst: „Der CVJM hat sich nie aufgegeben, auch wenn wir trotz des kleinen Kaders natürlich über die größere Qualität verfügt haben.“ König stellte ebenfalls die kämpferische Einstellung in den Vordergrund seiner Analyse. „Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen. Wir haben dagegen gehalten und es war auch spielerisch ein weiterer Fortschritt zu den vergangen Wochen“, weiß aber auch er, dass die Südkreisler Punkte statt Komplimente benötigen.

Tore HCGS: Luis Drux (6), Julian Mayer (5/2), Sebastian Panske (4), Markus Meister, Florian Panske, Nico Blech (je 3), Harry Roth, Sean Borgard (je 2)

Text: Oberberg-Aktuell.de